Schmiedeprozess der kleine Heuer
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Ursprung des Schmiedens
Früher wurde das glühende Material auf einem Amboss durch Hammerschläge in Form gebracht. Als Brennmaterial zum Erhitzen des Materials diente in der Regel Kohle. Die gewünschte Temperatur wurde durch die gezielte Zuführung von Sauerstoff über einen manuell betätigten Blasebalg erreicht.
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Heutiges Fertigungsverfahren
Beim heutigen industriellen Schmiedeprozess, dem sog. Gesenkschmieden, wird eine geteilte Form verwendet, das Schmiedegesenk. Hierbei handelt es sich um zwei gehärtete Stahlblöcke, in die die Form des gewünschten Werkstücks gefräst ist. Es gibt ein Ober- und ein Untergesenk. Das Untergesenk ist starr, während das Obergesenk in der Höhe bewegt wird.
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Vormaterial
Rundstahl der Güte C45 mit Durchmesser Ø 14 mm wird vom Stahlwerk in 6 Meter langen Stangen angeliefert und zunächst in Abschnitte von 126 mm gesägt.
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Schmiedeprozess
Die Stahlabschnitte werden in einem Gasofen auf ca. 850° C erwärmt, damit sich der Stahl leichter verformen lässt. Das glühende Material wird mit Hilfe einer Schmiedezange auf das Untergesenk gelegt. Nach Freigabe des Schmieds fällt nun das Obergesenk 2 bis 3 Mal auf das Untersenk und bringt den weichgeglühten Stahl in die vorgegebene Form.
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Entnahme aus dem Gesenk
Das überschüssige Material quillt an den Seiten aus der Form heraus und das Teil kann aus dem Gesenk entnommen werden.
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Schmiederohling
Nach dem Abkühlen ist die Form des kleinen Schraubstocks schon gut erkennbar.
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Abgraten
Das überschüssige Material, der sog. Grat, wird unter einer Abgratpresse entfernt. Anschließend wird der kleine Schraubstock sandgestrahlt, um die Oberfläche von Zunder (auch „Hammerschlag“ oder „Abbrand“ genannt) zu befreien.
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CNC-Bearbeitung
Auf einem CNC-Bearbeitungszentrum werden die Backen gefräst und das Loch gebohrt, an dem später der Schlüsselring befestigt wird.
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Viele Jahre geschützt
Zu guter Letzt wird der Flaschenöffner noch vernickelt, damit er über viele Jahre vor Korrosion geschützt ist.